Die Glosse

Die Glosse zählt zu den schwierigsten journalistischen Stilformen, ist gleichzeitig bei den Lesern aber sehr beliebt. Sie bietet eine gute Möglichkeit, sich auf humoristische, bisweilen sarkastische Weise zu einem aktuellen Thema oder einem allgemeinen, z.B. gesellschaftlichen Phänomen, zu äußern. Damit steht sie in der Nähe zum Kommentar, ist aber freier gestaltet. Themen lassen sich zum Beispiel im schulischen, politischen oder allgemein gesellschaftlichen Umfeld finden. Entscheidend ist dabei entweder die Aktualität oder das persönliche Interesse des Autors.

Gewisse Themen verbieten sich für die Glosse. Ernste Themen wie z.B. Sterbehilfe oder generell Bereiche, in denen Gefühle verletzt werden könnten, sind ungeeignet.

Ziel der Glosse ist nicht eine objektive Darstellung, sondern die Unterhaltung und die Ermunterung zu einer kritisch distanzierten Haltung gegenüber dem dargelegten Thema.

Ein spielerischer Umgang mit der Sprache, Überspitzungen bis hin zum Überschlag ins Unrealistische und eine ironische Distanz zu den Ereignissen sind dabei kennzeichnend. Wichtig ist auch der pointenreiche Schluss.